Film und Kino 1961
Einen Skandalfilm bekam das deutsche Kinopublikum zu Beginn des Jahres 1961 zu sehen. In „Augen der Angst“ spielt Karlheinz Böhm den psychopathischen Kameramann Mark Lewis, der als Kind von seinem Vater für fragwürdige Experimente missbraucht wurde und sich nun selbst daran weidet, den Gesichtsausdruck von Frauen im Moment größter Todesangst zu filmen. Die Reaktion auf den Streifen legte damals sowohl die Karriere von Hauptdarsteller Böhm als auch die von Regisseur Michael Powell vorübergehend auf Eis. Ebenfalls im Februar 1961 lief einer der erfolgreichsten US-Western in den deutschen Kinos an. In „Die Glorreichen Sieben“ helfen sieben Revolverhelden aus ganz unterschiedlichen Motiven einem verarmten mexikanischen Dorf gegen eine Bande von Räubern. In der Starbesetzung des Films glänzte neben Yul Brynner oder Steve McQueen auch der deutsche Jungstar Horst Buchholz. In John Houstons „Misfits – Nicht gesellschaftsfähig“, ihrem letzten Spielfilm, beeindruckte dann im März Marilyn Monroe das Publikum. Als Tänzerin Roslyn Taber beginnt sie nach ihrer Scheidung ein neues Leben und muss sich dabei zwischen drei höchst unterschiedlichen Männern entscheiden, die jedoch genau wie sie selbst Außenseiter der Gesellschaft sind. Auch ein deutscher Film gehörte zu den Höhepunkten des Kinojahres 1961. In „Es muss nicht immer Kaviar sein“ nach dem Roman von Johannes Mario Simmel verkörpert O.W. Fischer den Bankier Thomas Lieven, der 1939 zwischen die Fronten der europäischen Geheimdienste gerät. Mal als Spion für die eine, dann wieder für die andere Seite, erlebt Lieven allerlei Abenteuer – bei denen er auch die Bekanntschaft zahlreicher Frauen macht und deren Herzen durch seine Kochkünste erobert. Schließlich lief im Dezember noch Robert Rossens fantastisches Billard-Drama „Haie der Großstadt“, in dem sich Paul Newman als Jungspieler Eddie Felson mit dem Altmeister Minnesota Fats (Jackie Gleason) duelliert.
|